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Das Marien-Hospital zählt zu den bundesweit besten Kliniken zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes – Gütesiegel der Diabetes Gesellschaft

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Das Marien-Hospital zählt zu den bundesweit besten Kliniken zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes – Gütesiegel der Diabetes Gesellschaft

Kinder mit Diabetes benötigen eine regelmäßige und intensive medizinische Begleitung, denn diese unheilbare chronische Erkrankung hat Auswirkungen auf das Alltagsleben nicht nur des jungen Patienten, sondern der gesamten Familie. In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital werden Kinder und Jugendliche mit Typ 1 Diabetes optimal betreut. Das wurde dem Team um Oberarzt Dr. Dirk Bierkamp-Christophersen nun gleich doppelt bescheinigt. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) verlieh der Klinik die Anerkennung als Zertifiziertes Diabeteszentrum, und in einer Abstimmung des Forums Diabetes-Kids wählten Eltern das Marien-Hospital zu den bundesweit besten Kliniken bei der Behandlung von Kindern mit Typ 1 Diabetes.  „Die Auszeichnungen zeigen, dass unsere Behandlung in Therapie, Beratung und Schulung den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien entspricht und dass sich die Patienten bei uns sehr gut betreut fühlen. Das ist eine schöne Anerkennung für das gesamte Team“, freut sich Dr. Bierkamp-Christophersen.

 

Über 160 junge Patienten

Der Facharzt für Pädiatrie (Kinderheilkunde) ist spezialisiert auf Kinderdiabetologie und -endokrinologie (Lehre von den Hormonen). Er arbeitet seit anderthalb Jahren im Marien-Hospital und betreut mit seinem Team inzwischen über 160 Kinder vom Säuglingsalter bis zur Volljährigkeit. „In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Kinder mit Diabetes verdoppelt“, weiß der Diabetologe. Die Ursache dafür ist nicht bekannt. Am wahrscheinlichsten ist eine Kombination aus erblichen Anlagen und Umweltfaktoren. Sicher ist: An Ernährungsfehlern – zum Beispiel zu vielen Süßigkeiten – liegt es nicht. Kinder und Jugendliche haben in der Regel den Typ 1 Diabetes. Bei dieser Stoffwechselstörung wird das lebensnotwendige körpereigene Hormon Insulin, das den Blutzucker reguliert, in der Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar nicht gebildet. Die Kinder benötigen eine lebenslange Behandlung mit täglich mehrfachen Insulingaben. Der sehr viel häufigere Typ 2 Diabetes tritt vorrangig bei übergewichtigen Erwachsenen auf.

 

Beim Typ 1 muss die Insulinmenge mit der Nahrung abgestimmt werden. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt, die passende Menge und die Zusammensetzung an. Das setzt gute Kenntnisse voraus, denn nur Nahrungsmittel, die Kohlenhydrate enthalten, erhöhen den Blutzucker (Nudeln, Müsli, Kartoffeln, Reis, Obst, Milch, Joghurt). Bei körperlicher Anstrengung kann der Blutzucker sinken. Deshalb kontrollieren Kinder ihren Blutzucker vor dem Sportunterricht und essen gegebenenfalls zusätzlich etwas. Größte gesundheitliche Gefahr beim Typ 1 Diabetes ist eine Unterzuckerung.

 

Stationäre Schulung

Im Marien-Hospital erfolgt nach Diagnosestellung eine stationäre Schulung zu unterschiedlichen Aspekten von der Ernährung bis zu akuten Komplikationen. Junge Patienten mit Diabetes stellen sich wenigstens alle drei Monate vor, um die Diabeteseinstellung zu überprüfen. Sie werden

geschult, und die Familien haben die Möglichkeit, Sorgen und Ängste im Zusammenhang mit der chronischen Erkrankung ihres Kindes  zu besprechen. Hinzu kommt eine sozialrechtliche

 

Beratung. Damit das Kind gut integriert bleibt, sucht Dr. Bierkamp-Christophersen auf Wunsch der Eltern auch den engen Kontakt zu Lehrern und Erziehern. Er wird bei sämtlichen Belangen der ambulanten und stationären Diabetes-Schulung, bei der ambulanten mobilen Versorgung der jungen Diabetes-Patienten und bei der Diabetes-Beratung in Schulen und Kindergärten von einem sehr erfahrenen und gut eingespielten Team unterstützt. Es besteht aus den speziell ausgebildeten Diabetes-Beraterinnen Ingrid Bennemann, Elke Fischer und Claudia Schüttel.

 

Immer auf dem Stand der Wissenschaft

Personalstärke und räumliche Bedingungen (Schulungsräume) zählen ebenfalls zu den Kriterien für das Gütesiegel der Diabetes Gesellschaft, die das Marien-Hospital erfüllt. Hinzu kommt die Teilnahme an einem Qualitätszirkel mit anderen Kliniken und Praxen. In einem bundesweiten Benchmark stellt das Marien-Hospital regelmäßig seine Behandlungsleitlinien auf den Prüfstand. „So ist sichergestellt, dass wir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen in unsere Arbeit mit einbeziehen“, erklärt Dr. Bierkamp-Christophersen. Dies betrifft z.B. Insulinpumpen, die bei drohender Unterzuckerung automatisch die Zuckerzufuhr unterbrechen oder mit Handys kombinierte Alarmsysteme für die Zuckermessung. All dies dient dem einen Ziel, das Dr. Bierkamp-Christophersen so beschreibt: „Die Patienten und ihre Angehörigen sollen sich gut informiert und betreut fühlen, so dass sie angstfrei mit der Erkrankung leben können.“ Die beiden jetzt erfolgten Auszeichnungen belegen, dass dies im Marien-Hospital hervorragend gelingt. „Das macht uns stolz und ist Ansporn zugleich“, betont Chefärztin Prof. Dr. Monika Gappa.

 

Wesel, 4. April 2018